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Was für ein Glück hat eine Stadt

Rede von Sandra Hoffmann-Rivero zum Anlass des 30. Jubiläums

 

 

Zum Anlass des 30. Jubiläums Rede von Sandra Hoffmann-Rivero:

 

Was für ein Glück hat eine Stadt

 

….wenn sie solche Menschen in ihren Mauern hat!
Menschen, die Brückenbauer sind – und zwar nicht als Beruf, sondern als Berufung.

 

Solche Menschen bauen Brücken zwischen Menschen, Nationen, Kulturen. Ihr Engagement gilt dabei immer dem Positiven, der Annäherung, dem Vertrautmachen – denn was man kennen lernt und kennt, kann man auch (ein-)schätzen.

 

Solche Brückenbauer sind Alejandro Franco und Annette Bausewein - seit vielen Jahren, ja tatsächlich Jahrzehnten und Ihr Engagement ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.

 

Vielleicht sind die beiden zunächst sogar ein bisschen zufällig zu dem gekommen, was wir heute feiern – nämlich 30 Jahre Arauco. Alejandro kam aus Chile, zunächst nicht ganz freiwillig, denn die dortige politische Situation trieb ihn dazu. Und eigentlich studierte er Soziologie, war Lehrbeauftragter für Spanisch und Händler für Lapislazuli. Aber das hat ihn noch nicht ganz glücklich gemacht:

 

Dass Du den Kontakt zu Menschen gesucht hast, Alejandro, etwas Gutes zurück geben wolltest, war unser Glücksfall. Und dass Annette diese Ideen so mittrug und mit Ihrer großen Fachkompetenz bereicherte eine wunderbare Fügung!

 

So kam es zur ersten Galerie in der Weißgerbergasse, oder war nicht diese Galerie auch bereits schon ein kleines Kulturzentrum?
Denn neben Kunst gab es immer auch Musik, Literatur, Wein, Kulinarisches. Es gab einen Anlaufpunkt für diejenigen, die sich für Lateinamerikanisches interessierten. Und es gab immer die Begegnung vieler Menschen unterschiedlicher Herkunft, die sich hier kennen lernen konnten.

 

Nach wenigen Jahren dann der Umzug auf den Trödelmarkt – in dieses schmale Haus mit der breiten Wirkung.

Die NN titelten einmal:

„Lateinamerika liegt am Trödelmarkt“ und „Ein Kontinent vor der Haustür“ -  denn genau das ist Arauco seit 3 Jahrzehnten.

 

Dabei ist hier immer wieder lateinamerikanische Künstler-Avantgarde vor Ort – schon an die 100 Künstler:innen haben ausgestellt, ungezählte Musiker:innen die Klänge eines Kontinents zu Gehör gebracht. Sogar der Schriftsteller und für einige Jahre chilenische Botschafter Antonio Skarmeta war hier und bezeichnete Arauco als Außenstelle der Chilenischen Botschaft…

Was für eine Auszeichnung!

 

Aber es ist nicht nur Chile, auf das Alejandro und Annette den Fokus richten – es ist viel viel mehr. Wenn ich richtig informiert bin, sind hier bereits Künstler:innen aus 14 Ländern aufgetreten. Es ist eben ein schmales Haus mit großem Weitblick.

 

Aber das Arauco ist nicht nur als eine örtliche Zentrale für lateinamerikanische Kulturen wichtig, sondern Euer Engagement in Sachen Lateinamerika geht ja viel weiter. Ich verweise hier nur auf Eure Website, auf der man wichtige Tipps und Infos zu lateinamerkanischen Veranstaltungen versammelt findet. Auf unterschiedliche Art seid Ihr auf diese Weise ein wichtiger Pfeiler für das Kulturleben in Nürnberg, aber vor allem auch ein wichtiger Pfeiler für die Beziehungen der Stadt und vieler Menschen mit Lateinamerika geworden.

 

Wir – und hier spreche ich für die Aficionados für Lateinamerika - freuen uns jedenfalls überaus, dass ihr ein Stück Welt nach Nürnberg bringt. Wir bedanken uns daher bei Euch hierfür sehr herzlich!

 

Ihr habt hier einen wundervollen Schatz, un tesoro, una joya, una perla, die es zu bewahren gilt.

 

Und hoffend möchte ich anfügen: Ad multos annos!

 

Felicidades para el vuestro aniversario Alejandro y Annette!

 

 

Juli 2023,

 

Sandra Hoffmann-Rivero

Leiterin Kulturamt Stadt Schwabach

 

Weitere Infos finden Sie unter arauco.de

Rede von Sandra Hoffmann-Rivero
Juli 2023

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