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Nürnberger Künstler: Impressionen vom Amazonas

Ausstellung in der Galerie Arauco

Eine Foto-Collage von Marianne Stüve, Foto: Galerie
Eine Foto-Collage von Marianne Stüve, Foto: Galerie

NÜRNBERG - Auf Einladung des Malers Werley Oliveira organisierte der deutsch-brasilianische Kulturverein «ponte cultura« vor einigen Monaten im Amazonas-Gebiet einem Kreativ-Workshop, an dem sich auch fünf Künstlerinnen und Künstler aus Nürnberg beteiligten. Einige der dabei entstandenen Arbeiten sind jetzt in der Galerie Arauco zu sehen.

Rund eine Woche verbrachten die Besucher aus Europa auf einem Hausboot, das den mit Abstand wasserreichsten Strom der Erde und einige seiner vielen Nebenflüsse befuhr. Die im Amazonas schwimmenden grünen Inseln, die darauf in riesigen Kolonien lebenden Papageien und die ungezählten verschiedenen Fischarten haben Marianne Stüve zu einer Serie von Foto-Collagen angeregt. Da treiben Federn und die Blätter exotischer Pflanzen im Wasser, verwandeln sich in Fische, die wiederum bei näherer Betrachtung auch stromlinienförmige Treibholz-Stücke sein könnten. Die schlammbraunen Fluten wirken wie Firnis, der alles überzieht, und der alle Formen einander angleicht.

Kunst und Natur - Zwei getrennte Bereiche

Die Wellenbewegung in trägen Gewässern reflektieren Objekte aus Draht und schwarzem Stoff von Ana Christina Mendes, aber auch die Pigmentdrucke auf Leinwand von Lisa Haselbek. Beide Künstlerinnen betonen mit ihren Arbeiten, dass Kunst und Natur zwei gänzlich getrennte Bereiche für sie sind. Die Naturimpression wird konsequent in ein abstraktes Ornament verwandelt.

Im tropischen Regen «stehen gelassen« wird der Betrachter von Berit Klasing. Deren Objektinstallation führt in eine feuchte, klamme Welt, in der die Konturen der Dinge verschwimmen. «Traurige Tropen«, in denen der Marajo-Regengott herrscht, haben den Maler Fred Ziegler schwer beeindruckt.

Dunkle Recyclingkunst

Er zeigt ein Bild der Gottheit in einem von Termiten zerfressenen Goldrahmen. Rostiges Blech von leeren Konservendosen bildet den Hauptbestandteil des Materialbildes «Vida« von Claudia Flach.

Gastgeber Werley Oliveira hat ebenfalls Recyclingkunst beigesteuert. In ein schäbiges, mit den Resten einer weißen Lackierung bedecktes Brettchen hat er ein Stillleben eingeritzt: Es zeigt einen karg gedeckten Tisch. Für ein bisschen «südländische Heiterkeit« sorgt lediglich Thomas V. Held, der Briefmarken mit den Porträts von Dorfkindern aus dem Amazonas-Gebiet entworfen hat.

Trödelmarkt 13: «Terra dos Rios«.  Bis 14. Nov., Mo.–Mi. 11–13 Uhr, 14–18 Uhr, Do./Fr. 11–13 Uhr, 14–19 Uhr, Sa. 11–16 Uhr. 

 

Bernd Zachow
Nürnberger Nachrichten
17.10.2009

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